Internationales Agent Orange Tribunal in Paris
Der amerikanische Supreme Court beschloss am 27.Februar 2009, die Klage der Vereinigung vietnamesischer Agent-Orange Opfer (VAVA) gegen die US-amerikanischen Produzenten von “Agent Orange” nicht anzunehmen. Das Gericht lehnte es ab, den Fall, der zuvor durch niedere Gerichte abgewiesen worden war, erneut zu behandeln.
Auf Inititative der Internationalen Vereinigung demokratischer Richter (IADL) fand vom 14. bis 18.Mai 2009 in Paris ein internationales Agent Orange Tribunal statt. Die Richter hörten Zeugenaussagen über die Auswirkungen von Agent Orange sowohl von seiten vietnamesischer und amerikanischer Opfer wie auch internationaler Wissenschaftler.
Das internationale Tribunal (Foto: Gerard Duval)
Georges Doussin und Rosemarie Höhn-Mizo traten ebenfalls als Zeugen auf.
Im folgenden eine Übersetzung aus dem abschließenden Pressetext:
Das Tribunal urteilte am 18.Mai, dass die USA und die Firmen, die Agent Orange produzierten, haftbar und verantwortlich sind für das Versprühen dioxinhaltiger Chemikalien über den Menschen und dem Land Vietnams während des Vietnamkrieges. Die Richter entschieden, dass “der Gebrauch von Dioxin ein Kriegsverbrechen war, da es eine vergiftete Waffe war, die sowohl durch Völkergewohnheitsrecht als auch in der Haager Konvention von 1907 geächtet ist” und “dass der Gebrauch von Dioxin ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war, wie es in Kap.VI der Nürnberger Prinzipien definiert ist.”
Die Richter hielten fest, dass, da der Gebrauch von Agent Orange nach internationalem Recht illegal war, und seine Benutzung “so viel Schmerz, Leiden und Qual für mindestens 3 bis 4 Millionen Menschen und ihre Familien hervorgerufen hat... dass die Folgen dieser Verbrechen noch viele Generationen lang zu spüren sein werden ..., die Zeit gekommen ist, den vietnamesischen Opfern von Agent Orange und ihren Familien angemessene Hilfe zukommen zu lassen und die Umwelt Vietnams so weit wie möglich wiederherzustellen.”
Rosemarie Höhn-Mizo (Foto: Gerard Duval)