Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

 

Besuch bei Giang

Ich hatte die Möglichkeit, gemeinsam mit Hoa, Tho, Don, Rosi und Brigitte mit aufs Land zu fahren – nach Bac Giang, um dort Giang zu besuchen, eine ehemalige Bewohnerin des Dorfes.

Giang leidet an Muskeldystrophie. Sie hat einen Elektro-Rollstuhl, den sie mit einer kleinen Handbewegung gut steuern kann. Wir wurden herzlich von der ganzen Familie begrüßt.

Danach erzählte uns Giang, dass sie immer kalte Füße habe und so freute sie sich sehr über ein Paar aus Deutschland mitgebrachte Socken und Fellschuhe und meinte, sie sei jetzt sicher die einzige Person in ganz Vietnam, die solch warme Schuhe habe.

Giang berichtete dann, dass sie im Bereich der Rippen immer Schmerzen habe. Gemeinsam mit der Physiotherapeutin Tho, die im Dorf der Freundschaft arbeitet, konnten wir der Mutter einige physiotherapeutische Übungen zeigen, die Giang hoffentlich Erleichterung bringen.

giang
Eine eigens mitgebrachte Sitzhängematte hat Giangs Vater mittlerweile an einem Baum befestigt. Giang kann sich darin gut ausruhen.

Giangs Schwägerin bereitete für uns alle ein leckeres Essen und es war ein sehr entspanntes Miteinander.

Ich bin zutiefst beeindruckt, wie die Eltern Giang mit wenigen oder gar ohne Hilfsmittel versorgen.

Nachdem ich erst etwas zögerlich gewesen war, ob ich mitfahren solle, bin ich jetzt froh, dabei gewesen zu sein. Es war ein gutes Gefühl, gemeinsam mit Tho für Giang zu überlegen, was ihr Erleichterung bringen kann.

Birgit Grau, Physiotherapeutin,
Schriftführerin des Dorfs der Freundschaft e.V.