Liebe Freundinnen und Freunde des Dorfs der Freundschaft in Vietnam,

nach über zehn Jahren, in denen er zunächst als Vize-Direktor und dann als Direktor des Dorfs der Freundschaft tätig war, geht Herr Dang Vu Dung nun in den wohlverdienten Ruhestand.

Er schrieb uns:

Liebe Frau Präsidentin Rosi des Internationalen Komitees, liebe Mitglieder der nationalen Komitees, gemäß den Vorschriften des Vietnamesischen Veteranenverbandes arbeiten alle Veteranen im Verband und im Dorf der Freundschaft für maximal zehn Jahre. Auf Entscheidung des Veteranenverbandes wird daher auch meine Arbeit im Dorf der Freundschaft demnächst enden. Herr Tuyen, bisher Vizedirektor, wird meine Aufgaben übernehmen. Mein besonderer Dank gilt dem Internationalen Komitee und den nationalen Komitees, die mich während meiner Zeit als Direktor des Dorfs der Freundschaft bei der Erfüllung dieser Aufgabe unterstützt haben.

Ich sende Ihnen meine besten Wünsche und meinen aufrichtigsten Dank.

Hochachtungsvoll,
Dang Vu Dung

Der Rundbrief kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden

Fotos in diesem Rundbrief: Brigitte Müller, Rosemarie Höhn-Mizo, Ms Mgoc Ha, Evelyn Schwab, Jens Herbst, Paul Wicker

 

Wir sind dankbar, dass wir mit dem nun ausscheidenden Direktor Dung über so viele Jahre einen engagierten und offenen Leiter des Dorfs der Freundschaft haben durften. Seine freundliche Gelassenheit hat die Atmosphäre des Dorfes mitgeprägt und es gelang ihm, die Anliegen der DorfbewohnerInnen und MitarbeiterInnen genauso ernst zu nehmen wie Ideen und Vorschläge der internationalen Unterstützergruppen.

Wir danken Herrn Dung ganz herzlich und wünschen ihm alles Gute - mit jetzt endlich mehr Zeit für seine Familie und seine Enkel!

Wir begrüßen die Entscheidung des Veteranenverbandes, mit der Ernennung des bisherigen Vize-Direktors Herr Tuyen einen “dorferfahrenen” Mitarbeiter zu betrauen, der die Komplexität dieser verantwortungsvollen Aufgabe kennt. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Arbeit und freuen uns auf die Zusammenarbeit und viele gute Begegnungen.

Herr Tuyen schrieb uns als Antwort auf unseren “Willkommensgruß”:

Liebe Frau Präsidentin Rosi und alle Mitglieder des Internationalen Komitees,

zuerst möchte ich Ihnen meine Grüße und besten Wünsche senden. Ihre E-Mail hat mich wirklich bewegt. Im Namen des Internationalen Komitees haben Sie mir Ihr wärmstes Willkommen für meinen neuen, vom Veteranenverband zugewiesenen Auftrag übermittelt.

Ich möchte Ihnen und allen Mitgliedern des Internationalen Komitees besonderen Dank dafür sagen, dass Sie das Dorf der Freundschaft vom Beginn bis jetzt unterstützt und auch mir in den letzten Jahren geholfen haben. Die derzeitige Übergabe der Aufgaben von Herrn Dang Vu Dung an mich erfolgt in guter Kooperation. Alle Aktivitäten des Dorfs der Freundschaft laufen wie gewohnt weiter. Es ist mir eine große Ehre, zum Direktor ernannt worden zu sein, aber - wie Sie in Ihrer E-Mail erwähnten - “es ist keine leichte, sondern eine sehr komplexe und anspruchsvolle Aufgabe”. Ich versichere, dass ich mich sehr bemühen werde, diese Aufgabe zu erfüllen. Ihre E-Mail ist eine große Ermutigung für mich.

Ich hoffe, dass das Dorf der Freundschaft und ich auch weiterhin auf die Unterstützung und Zusammenarbeit mit Ihnen, allen Mitgliedern des Internationalen Komitees und allen internationalen Freunden zählen können. Dieser Beistand und diese Unterstützung werden mir helfen, die mir zugedachte Aufgabe gut auszuführen und meinen kleinen Teil dazu beizutragen, das Dorf der Freundschaft ein Stück weiter zu entwickeln.

Abschließend wünsche ich Ihnen und allen Mitgliedern des Internationalen Komitees Gesundheit, Glück und Frieden.

In Frieden und Freundschaft

Dinh Van Tuyen
Direktor des Dorfs der Freundschaft

Nach seinen Plänen und Visionen für das Dorf befragt, schrieb uns Herr Tuyen, dass es ihm wichtig sei, das Management weiter zu verbessern und die fachlichen Qualifikationen von Leitung und Mitarbeitenden in allen Arbeitsbereichen des Dorfes (Verwaltung, Fürsorge, schulische und berufliche Bildung und Rehabilitation) weiter zu fördern. Er betonte die Wichtigkeit, die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung genau einzuschätzen, um eine angemessene Unterstützung leisten zu können. Ein weiteres Arbeitsfeld wird sein, die Freiwilligenarbeit im Dorf effektiver zu gestalten.

Eine große Herausforderung sieht er in den derzeitigen niedrigen Gehältern der Mitarbeitenden, die deren Lebensunterhalt kaum sichern und damit auch ihre weitere Mitarbeit im Dorf gefährden. Eine entsprechende Anfrage mit Bitte um Anpassung der Gehälter geht an den Veteranenverband, der sich mit diesem Problem an die vietnamesische Regierung wenden soll.

Auch die internationalen Unterstützergruppen möchte Direktor Tuyen auf diese Problematik aufmerksam machen. Im letzten Abschnitt seiner Mail schreibt er:

“Ich möchte mich zum Schluss bei Ihnen und allen Mitgliedern des Internationalen Komitees für Ihre Sorge und Unterstützung für das Dorf der Freundschaft bedanken. Mir ist bewusst, dass auch Sie Schwierigkeiten in Ihrem Leben haben und ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie Ihre wertvolle Zeit und Energie für das Dorf derFreundschaft einsetzen”.

Diesen Sätzen möchten wir uns gerne anschließen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen allen, die das Dorf der Freundschaft mit Ihren Aktivitäten, Ihrer Öffentlichkeitsarbeit, Ihren guten Gedanken und Ihren Spenden unterstützen.

Mit allen guten Wünschen für eine gute Advents- und Weihnachtszeit und für das kommende Jahr,

Rosemarie Höhn-Mizo
mit allen Mitgliedern des Vorstandes des
Dorfs der Freundschaft in Vietnam e.V.

 

Porträt einer Dorfbewohnerin

In den nächsten Augaben unseres Rundbriefes wollen wir Ihnen in loser Reihenfolge einige aktuelle und ehemalige Bewohner des Dorfes vorstellen. Den Anfang macht ein kurzes Porträt von Paul Wicker über die 21-jährige Mai:

Mai Ngô hat die letzten beiden Jahre im Dorf der Freundschaft gelebt. Sie wurde 1993 geboren und kommt aus dem Distrikt Lang Giang in der Provinz Bac Giang, 36 Meilen nordöstlich von Hanoi.

Sie hat in der Schneidereiklasse des Dorfes gearbeitet, wo sie gelernt hat, Kleidung herzustellen.

Im Dorf ist sie für ihre gute Singstimme und ihre fröhliche Grundhaltung bekannt. Wann immer es eine Veranstaltung gibt, die die Möglichkeit für ein Lied bietet, ist Mai beteiligt und tritt häufig als Solistin auf.

Sie ist aber auch ein Mensch mit ehrgeizigen Zielen. Auf ihrer Facebookseite schreibt sie:

“Fordere meine Grenzen heraus! Warum nicht? Es ist Zeit zu sehen, was ich kann!”

Mit dieser Einstellung hat sie vor kurzem das Dorf der Freundschaft verlassen, um in der Schneiderei von LSHELL Designs in Hanoi zu arbeiten. LSHELL Designs ist dem Unternehmen Donkey Bakery angeschlossen, das Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Mit ihrer Arbeit will Mai selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen und unabhängig leben. Sie spart, um später Modedesign studieren zu können.

Wir wünschen ihr für ihre Zukunftspläne alles Gute.

Mai Ngô

 

Bericht aus dem amerikanischen Komitee

Im US-Komitee “Vietnam Friendship Village Project” (VFVP) engagieren sich derzeit acht Personen im Vorstand, die alle an verschiedenen Orten leben, weshalb wir unsere monatlichen Treffen als Telefonkonferenzen durchführen. Inhaltlich beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage, wie wir die mittlerweile erwachsenen “Kinder” im Dorf der Freundschaft auf ihrem Weg in ein selbständiges, unabhängiges Leben unterstützen können.

Unser Mitglied Don Blackburn, selbst Vietnamveteran, lebt die meiste Zeit des Jahres in Nha Trang. Dort knüpt er Kontakte zu möglichen Unterstützern für das Dorf, insbesondere zu anderen Vietnamveteranen und deren Familien sowie zu Menschen, die aufgrund von Reisen oder durch ihr Studium ein besonderes Interesse am Land entwickelt haben. Er ist auch Teil der Hanoier Gruppe von “Veteranen für den Frieden”, in der sich Amerikaner zusammengeschlossen haben, die in Vietnam leben. Der Ortsverband in Hoa Binh veranstaltet jedes Jahr eine Reise, die auch ins Dorf führt und so eine beachtliche Spende generiert. Wenn Don in den USA ist, macht er Lesungen aus seinen beiden Büchern (“All You Have Given”, 2011 und “Into the Heart”, 2013); ein Teil der Bucherlöse kommt dem Dorf der Freundschaft zugute.

Unser Mitglied Joseph Little ist Professor an der Niagara Universität New York. Er und seine Verlobte Samantha haben im Sommer 2013 als Freiwillige im Dorf gearbeitet. Gemeinsam mit studentischen Freiwilligen hat er über eine Online-Kampagne erfolgreich um Spenden geworben. Wir waren sehr froh, dass Joe uns zusammen mit Paul Wicker und Don auch beim Internationalen Treffen 2014 vertreten hat.

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit im US-Komitee besteht darin, regionale Unterstützergruppen zu bilden, die das Dorf der Freundschaft über längere Zeit tragen. So organisiert Judy Moss zum Beispiel Dinner-Auktionen in Anchorage, Alaska; Carl Stancil sammelte Spenden mit einer Geburtstagsfeier zugunsten des Dorfs an seinem Wohnort in Nordkalifornien. Bei den Veranstaltungen von Becky Luening kommt ihre eigens entwickelte Bilderpräsentation über das Dorf der Freundschaft zum Einsatz und Paul Wicker hat mehrere Filmveranstaltungen in Südkalifornien organisiert. Eine ganz neue Idee für eine Benefiz-Aktion kam von Steve Abatiell: er spendete sein schrottreifes Auto - und auch wenn es 'nur' noch 200 $ wert war, hoffen wir, dass Andere seinem Beispiel mit vergleichbaren Aktionen folgen. Unser jüngstes Vorstandsmitglied John Spitzberg ist vor Kurzem nach Fairbanks, Alaska, gezogen. Er will das Dorf der Freundschaft dort über ein kleines Friedenszentrum bekannt machen und so einen weiteren kleinen Unterstützerkreis aufbauen. Da die meisten unserer Mitglieder in einem der westlichen Bundesstaaten leben, wollen wir künftig noch mehr Menschen aus anderen Teilen der USA dafür gewinnen, unsere Arbeit zu unterstützen.

Becky Luening

Becky Luening, Präsidentin des US-Komitees, mit Direktor Dung

 

Dorf der Freundschaft beim Deutschen Evangelischen Kirchentag: Stuttgart, 3.-7. Juni 2015

HELFERINNEN UND HELFER FÜR STANDDIENST GESUCHT!!!

Auf dem Markt der Möglichkeiten werden wir als deutscher Verein im Themenbereich 'Globale Herausforderungen' in der Rubrik 'Internationale Beziehungen' einen Stand haben.

Wir freuen uns, möglichst viele von Ihnen/Euch dort begrüßen zu dürfen. Gleichzeitig möchten wir an dieser Stelle auch um Ihre und Eure Unterstützung beim Auf- und Abbau sowie bei den Standdiensten bitten.

Der Aufbau erfolgt am Mittwoch, 3. Juni, bis 18:00 Uhr. An den darauffolgenden drei Tagen wird der Stand täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein. Aus den Erfahrungen der vergangenen Kirchentage wissen wir, dass es günstig ist, sich beim Standdienst nach ca. zwei bis drei Stunden abzuwechseln. Abgebaut wird der Stand schließlich am Samstag ab 18:00 Uhr.

Wer Lust und Zeit hat, das Dorf der Freundschaft beim Kirchentag in Stuttgart zu unterstützen, möge sich bitte über die E-Mailadresse bis Samstag, 14.März 2015 melden. Neben Name, Telefonnummer und Mailadresse bitte auch mögliche bzw. bevorzugte Einsatz-Tage und -Uhrzeiten angeben.

Vielen Dank!

 

Lesung

Freitag, 30. Januar 2015, 20 Uhr Kulturinitiative “Wartesaal” in Besigheim

Unser Vereinsmitglied Robert Asam kommt nach Süddeutschland, um im früheren Bahnhof in Besigheim aus seinem Buch “Vietnam - auf dem Weg in eine neue Zeit” zu lesen.

Darin beschreibt der Journalist und Autor ein Land voller Gegensätze, in dem der Wasserbüffel im Reisfeld ebenso zum Alltag gehört wie der teure Sportwagen im Verkehrsgewühl von Hanoi. Die Reportagen erzählen von Menschen, die für das traditionelle Vietnam ebenso stehen wie für das Land, das versucht, die vielen verlorenen Jahre wettzumachen.

Im Buch findet sich auch ein Kapitel über das Dorf der Freundschaft. Es kann bei uns für € 19,90.- zzgl. Versandkosten bestellt werden. Ein Teil des Erlöses geht als Spende an das Dorf der Freundschaft.

Weitere Infos zum Buch finden Sie auch hier.

 

Mitgliederversammlung 2015

Unsere jährliche Mitgliederversammlung findet im kommenden Jahr wieder in Lauffen am Neckar statt. Dort berichtet der Vorstand unter anderem über die aktuelle Situation im Dorf der Freundschaft und über die Vereinsaktivitäten der vergangenen zwölf Monate. Schon jetzt wollen wir alle Mitglieder und Interessierten auf diesen Termin hinweisen:

Samstag, 21.03.2015, 14 bis 16:30 Uhr, Evangelisches Gemeindezentrum 'Fenster', 74348 Lauffen

 

Flötenkonzert

zu Gunsten des Dorfs der Freundschaft Sonntag, 22.11.2015, 17 Uhr Stadtkirche Besigheim