Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

Vom Dorfbewohner zum Arztassistenten

Nguyen Quang Thai wurde 1993 mit einer schweren Fehlbildung der Wirbelsäule geboren. Sein Vater war als Soldat lange in Südvietnam und hat den Einsatz des Entlaubungsgiftes Agent Orange miterlebt. Thai war von 2008 bis 2012 im Dorf der Freundschaft, besuchte dort die Schule und erhielt medizinische und physiotherapeutische Behandlung.

Nach der Rückkehr in sein Heimatdorf begann er eine Ausbildung zum “Doctor's Assistant” an der Bac Ninh Medical and Pharmaceutical School, die er im November 2014 mit einem erfolgreichen Abschluss beendete.

In Vietnam ist es für Menschen mit Behinderung sehr schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden. Thais großer Wunsch war, dort zu helfen und zu arbeiten, wo ihm selbst auch geholfen wurde.

Der deutsche Verein finanziert aus Ihren Spendengeldern eine einjährige Praktikumsstelle für Thai im Dorf der Freundschaft, so dass er sein erworbenes Wissen in der Praxis anwenden kann und so hoffentlich langfristig Chancen auf einen festen Arbeitsplatz hat.

Thai schreibt uns in einer E-Mail vom 28. November: “Ich bin [...] von Herzen dankbar, dass Sie mir diese Möglichkeit eröffnet haben. Ich mag die Arbeit im Dorf sehr. Ich mag es, den Veteranen und Jugendlichen helfen zu können, die gerade im Dorf leben und hier behandelt werden. Ich fühle mich sehr glücklich. Ich habe mehr Glück als viele meiner Freunde, weil ich im medizinischen Bereich ausgebildet wurde und danach ins Dorf zurückkehren konnte, um dort Agent Orange-Betroffenen zu helfen. [...] Ich erfahre Wertschätzung von meinen Arbeitskolleginnen und -kollegen. Insbesondere die Veteranen und Kinder im Dorf achten und lieben mich.”

Wir freuen uns sehr darüber, dass Thais Berufsbeginn so hoffnungsvoll aussieht! Es bestärkt uns darin, unsere jungen Menschen auch weiterhin bei der Gestaltung ihrer Lebenswege so gut wie möglich zu unterstützen.

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